Unvollständige Sätze, der Verzicht auf Grammatik, virale Slangwörter und verwirrende Hashtags prägen insbesondere die Sprache im Internet. Aber herrscht beim Netzjargon wirklich völlige Anarchie und droht in Bezug auf die Sprache der Kulturverlust?
A: «Späta party?» B: «Yalla, bin dabei.» A: «Bääm.»
So oder so ähnlich könnte eine kurze Unterhaltung zwischen zwei Jugendlichen aussehen, bei der Erwachsene nur noch mit den Schultern zucken und Sprachpuristen ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Auch viele Eltern befürchten, dass das Chatten, Bloggen und Posten dazu führt, dass ihre Kinder, bei denen Rechtschreibung und Grammatik noch nicht gefestigt sind, kein korrektes Deutsch mehr lernen.
Doch Experten geben Entwarnung: Insgesamt habe die Schreibkompetenz nicht nachgelassen. Tatsächlich sei diese sogar breiter geworden, denn eine einheitliche Websprache gibt es nicht. In einer E-Mail schreibt man anders als im Chat. Jede Plattform hat ihr eigenes Vokabular. So haben die unterschiedlichen Sprachstile auch ganz unterschiedlichen Funktionen:
- Abgrenzung gegenüber der Elterngeneration und anderen Jugendgruppen
- eigene Identitätsbildung sowie Selbstinszenierung
- Credibility-Effekt (Kommunikation von Glaubwürdigkeit und Authentizität)
- Sprachökonomie (Tendenz zur sprachlichen Sparsamkeit und Vereinfachung)
Die Weiterentwicklung der Jugendsprache und des Netzjargons geschieht zudem sehr rasant. Was vorgestern noch «cool» war, war gestern «porno» und ist heute «lit». Damit Sie dennoch nicht wie ein kompletter «Kek» dastehen, haben wir Ihnen einige der (noch) aktuellen und relevanten Begriffe aus Netzjargon und Jugendsprache zusammengefasst.